BAI #019

Dass das Wasser aus der Leitung kommt, ist ja hinreichend bekannt. Irgendwie muss es aber auch hinein kommen.

Das indische System dazu ist ein mehrstufiges. Im Garten haben wir zwei Tanks mit insgesamt 4000 Liter Fassungsvermögen stehen. Diese dienen dazu, in den wenigen Stunden täglich, in denen die kommunale Wasserversorgung funktioniert, soviel Wasser wie möglich aus dem Netz abzugreifen (und ggf. über einen Schwimmer abzuschalten). Auf dem Dach steht ein weiterer Tank mit 1000 Liter Fassungsvermögen. Dieser wird über eine Elektronik befüllt, wenn der Pegel unter einen gewissen Level gefallen ist. Dieser Dachtank, liefert darüber hinaus auch automatisch den notwendigen Wasserdruck im Haus, d.h. im Erdgeschoss duscht es sich mit rund 600 mbar schneller als im ersten OG mit 300 mbar.

Wenige Kilometer weiter aus der Stadt heraus, gibt es keine öffentliche Wasserversorgung über Leitungen mehr. Dort treffen wir vermehrt unseren heutigen Freund, den „Watertanker“. Er wird innerhalb der Stadt an großen Füllstationen betankt und liefert Wasser direkt in die Tanks der Kunden. Die Füllstationen gibt es für Trinkwasser (eventuell kritisch) und Bauwasser (für Europäer tödlich). Für die Kunden außerhalb bleibt die Hoffnung, dass der Tankerfahrer immer weiß, was er geladen hat und beim Wechsel von Bau- auf Trinkwasser seinen Tanker ordentlich reinigt.

16.11.2007 – BAI #019


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